Gesund macht Schule

Frühstück ist für Kinder die wichtigste Mahlzeit am Tag: Mit der Initiative „Lernen – aber satt“ unterstützen WIRO, Stadtwerke und OSPA auch in diesem Jahr fünf Rostocker Vereine, die morgens für Tausende Grundschüler den Tisch decken.

Zähne putzen, Schulsachen packen, die Straßenbahn nicht verpassen: Sobald der Wecker morgens klingelt, läuft die Zeit, jeder Handgriff muss sitzen. Doch für ein entspanntes Frühstück mit Kind sollten Mütter oder Väter immer sorgen. Es füllt die Energiespeicher auf und schaltet Muskeln und Gehirn auf Empfang. Ohne kann sich der Nachwuchs nicht konzentrieren, lernen oder nachdenken. „Leere Mägen sind äußerst schlechte Startbedingungen für einen langen Schultag“, sagt Ute Römer, Mitglied des Vorstandes der SWR AG. „Jedoch sind Kinder, die hungrig im Unterricht sitzen, gar nicht so selten. In 15 Schulen der Hansestadt gab es 2014 genau 75.333 kostenlose Frühstücke für Grundschüler: weil einige Eltern an der Morgenmahlzeit sparen oder deren Notwendigkeit einfach ignorieren.“

Die Ehrenamtler von fünf Vereinen in der Hansestadt – Gemeinsam für Groß und Klein e. V., die Rostocker Tafel, Wohltat e. V., der DRK-Kreisverband und der Schulverein Wirbelwind e. V. – bieten auch in diesem Jahr wieder ein gesundes Schulfrühstück an. Sie decken gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern die Tische: mit Joghurt, selbst belegten Broten, frischem Gemüse und Obst. „Unser besonderer Dank gilt allen Helfern, die sich hier mit Ideen und Herzblut engagieren ebenso wie der Kinderkoordinatorin beim Amt für Jugend und Soziales, Angelika Stiemer, die bei diesem Projekt alle Fäden zusammenhält “, so Ute Römer.

„Auch wenn die Helfer ehrenamtlich arbeiten und für das Gute, das sie geben, nichts verlangen“, erklärt Ralf Zimlich, „frische Lebensmittel haben ihren Preis.“ Darum unterstützen WIRO, OSPA und die Stadtwerke die Vereine seit 2013 bei ihrer gemeinnützigen Arbeit. „Aus dem 30.000-Euro-Spendentopf von »Lernen – aber satt!« erhielt jeder Verein jährlich 1.500 Euro plus 25 Cent pro Frühstück. An dieser Basisfinanzierung halten wir weiter fest“, verspricht der Vorsitzende der WIRO-Geschäftsführung.

Dennoch wird der Spendentopf voraussichtlich kleiner ausfallen, als in den beiden Vorjahren. Die Anzahl der Essen für 2015 ist trotz steigenden Bedarfs gesunken - auf 52.380 Essen an 12 Schulen, wie Frank Berg vorrechnet. Der Grund: Ein Verein, der bisher drei Bildungseinrichtungen in Schmarl versorgte, findet keine Unterstützung von freiwilligen Helfern mehr. Der Vorstandvorsitzende der OSPA betont deshalb, dass sich „Lernen - aber satt"“ an alle wende, die Hilfe brauchen, annehmen und geben wollen. „Wir werben für bürgerliches Engagement und rufen alle Vereine auf, sich mit unserer Initiative auseinanderzusetzen und aktiv mitzumachen.“