Werftdreieck - Von der Brache zum Wohnquartier

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Rostocks prominenteste Brache: In Zukunft soll auf dem Werftdreieck ein neues Wohnquartier entstehen. - WIRO / Günther Rausch

Auf der EXPO REAL, Europas größter Fachmesse für Immobilien und Investitionen, gibt die Rostocker Wohnungsgesellschaft WIRO ihren Kauf des sieben Hektar großen Werftdreiecks von der Krieger Grundstück GmbH (Höffner, MöbelKraft) bekannt.

Die Hansestadt Rostock folgt dem Wunsch vieler Einwohner, eine der prominentesten Brachen mit dringend benötigtem Wohnraum zu bebauen. Dafür unterzeichnen die kommunale Wohnungsgesellschaft WIRO und die Noch-Eigentümerin Krieger Grundstück GmbH (Höffner, MöbelKraft) am 2. Oktober den Kaufvertrag für das sieben Hektar große Filetstück am Werftdreieck. Kosten: 11,9 Millionen Euro.

Wie der Vorsitzende der WIRO-Geschäftsführung, Ralf Zimlich, bestätigt, sollen hier in innerstädtischer Lage - zwischen Heinkel-Mauer, Neptun-Center und Lübecker Straße - einige Hundert Wohnungen entstehen. „Die genaue Anzahl steht noch nicht fest", so Ralf Zimlich. Fest stehe jedoch, dass Wohnraum im Stadtzentrum immer knapper und teurer würde. „Dass wir das Grundstück nun mit Wohnungen bebauen sollen, freut uns außerordentlich. Mit Neubau können wir den Druck auf den innerstädtischen Wohnungsmarkt und die damit verbundene Mietpreisgestaltung deutlich verringern."

Neben Wohnraum für Familien seien auch Studenten-Appartements eine Idee, mit der sich das Wohnungsunternehmen gedanklich beschäftige. „Wir werden der Bürgerbeteiligung aber nicht vorgreifen, sondern interessierte Rostocker an der Entwicklung des Wohnquartiers offen und transparent beteiligen." Damit sei voraussichtlich ab dem Frühjahr 2015 zu rechnen, sobald es eine konkrete Projektstruktur gäbe, die dann unter öffentlicher Beteiligung weiter entwickelt werden soll. Ziel sei es, ein lebendiges und lebenswertes Wohnquartier zu schaffen, das sich harmonisch in die Ortslage einfügt und städtebaulich eine Verbindung schafft zwischen dem nachbarschaftlich am Thomas-Müntzer-Platz gelegenen Altbestand aus den 1930er-Jahren und den modernen Appartements am Wasser der Rostocker Hafencity. „Um Altes und Neues sinnvoll zusammenzuführen, werden wir Gestaltungs-Wettbewerbe ausloben."

Das Werftdreieck liegt seit Jahrzehnten brach. Nach der Wende sollten hier Kleingewerbe und Büros entstehen. Trotz Gutachten, nach dem Wohnungen an dieser Stelle mit dem Lärmschutz nicht zu vereinbaren seien, stehen Rathaus und Politik hinter dem von der WIRO geplanten Wohnungsbau, erklärt Ralf Zimlich. „Die hier gemessene Lärmbelastung stellt heute für innerstädtische Lagen eher die Regel als eine Ausnahme dar und kann durch die Ausrichtung der Gebäude und Schallschutz-Fenster stark reduziert werden." Dass sich attraktives Wohnen an viel befahrenen Hauptstraßen zweifelsohne realisieren ließe, hätten die Neubauten am vergleichbar stark befahrenen Rostocker Vögenteich oder Großstadtprojekte wie die Wohnhäuser an den Gleisen des Hauptbahnhofes in München und das Vorzeigeviertel Hamburger "Hafen-City" längst bewiesen.

Die Hansestadt Rostock und ihr größter Vermieter präsentieren sich zum elften Mal auf der Münchner EXPO REAL. In diesem Jahr gibt die WIRO dort den Kauf des Werfdreiecks in Halle B2, Stand 141, bekannt.