Kampf unter Wasser

Die Wasserball-Herren von der HSG Warnemünde.
Die Wasserball-Herren von der HSG Warnemünde. Auch der Kinder- und Jugendbereich ist stark. Die WIRO unterstützt ein Trainingslager des Nachwuchses. Foto: DOMUSIAMGES

Blaue Flecken, Kratzer oder ein Pfeilchen sind für Konrad Meyer kein Weltuntergang. Der 22-jährige Student ist nicht zimperlich, denn er spielt Wasserball, eine der härtesten Sportarten der Welt.

In der ersten Männermannschaft der HSG Warnemünde ist er Linksaußen. Und da hat er Glück. »Bei den mittleren Positionen geht es noch ruppiger zu.« Für Centerspieler sind Nasenbeinbrüche und ausgeschlagene Zähne keine Seltenheit. Aber nicht nur deswegen gilt Wasserball als knallharter Sport. Während eines Spiels bleibt den Sportlern keine Sekunde für eine Verschnaufpause. Neben dem Kampf um den Ball müssen sie sich aus eigener Kraft über Wasser halten, dabei etliche Kilometer schwimmen.

Ein Mix aus vielen Sportarten
Eigentlich ist es ein Mix aus vielen Sportarten, erklärt Konrad Meyer: Schwimmen natürlich, Handball, ein wenig Rugby und Ringen. Wasserball hat in Rostock eine lange Tradition. Los ging es in den 50er-Jahren beim ASK Rostock. »Wasserball war in der DDR eine große Sache«, erinnert sich Steffen Klukas. Der 70-Jährige kam 1967 in Karl-Marx-Stadt, mit 14 Jahren, zum Wasserball. Die Rostocker spielten damals in der 2. DDR-Liga. Ein gefürchteter Gegner: Magdeburg. »Wir haben früher noch körperbetonter gespielt. Heute geht es bei den Spielen viel gesitteter zu.«

Steffen Klukas, Leiter der Wasserballsektion.
Steffen Klukas leitet die Wasserballsektion. Foto: DOMUSIMAGES

Motiviert in der 2. Liga
Steffen Klukas leitet die Wasserballsektion – und spielt immer noch, bei den Masters. Das Urgestein hat die ganze Geschichte miterlebt: Nach der Wende wechselte die Mannschaft zum PSV, im Jahr 2002 dann zur HSG Warnemünde. Es gab magere Jahre, da war es schwierig, einen Kader für Spiele aufzustellen. Der Wind hat sich gedreht. In der vergangenen Saison sind die ersten Herren in die zweite Liga aufgestiegen. »Da wollen wir auch bleiben. Wir sind motiviert und leistungsorientiert«, erklärt Konrad Meyer. Er und seine Mitspieler zwischen 15 und 35 Jahren kommen viermal in der Woche zum Training in die Neptunschwimmhalle – neben Job oder Ausbildung und Familie. Für Nachwuchs ist auch gesorgt, die Jüngsten im Verein sind 5 Jahre alt. Die erste Lektion: Schwimmen lernen. »Das ist die Grundlage für alles.« www.wasserball-rostock.com