Ein Hund geht zur Schule

Balu mit Frauchen Madlen Schönfeld.
Wenn Balu gerade nicht in der Schule ist, wohnt er bei Madlen Schönfeld und ihrer Familie. Foto: DOMUSIMAGES

Balu ist es egal, ob »Biene« mit langem i geschrieben wird. Es interessiert ihn auch nicht die Bohne, ob alle Schüler das kleine Einmaleins gebüffelt haben. Balu freut sich, wenn man ihn hinter den Ohren krault. Balu ist nämlich ein Hund.

Ein Labradoodle, um genau zu sein. Der 30 Kilo schwere, schokobraune Vierbeiner verstärkt seit ein paar Monaten das Team der Werner-Lindemann-Grundschule. Zur Verzückung der 280 Jungen und Mädchen. Wenn Balu gerade nicht in der Schule ist, wohnt er bei Madlen Schönfeld und ihrer Familie. Sie ist Schulsozialarbeiterin an der Grundschule in der KTV. In den Sommerferien ist Balu als Welpe bei ihr eingezogen. Seitdem begleitet er sie jeden Tag zur Arbeit. Er ist dabei, wenn sie in den Schulklassen unterwegs ist oder in ihrem gemütlichen Sprechzimmer Einzelgespräche mit Schülern führt. »Das funktioniert sehr gut, weil Balu ein ruhiger und zurückhaltender Charakter ist.« Er liebt Kinder und bleibt entspannt, auch wenn auf dem Schulhof alle auf ihn zustürmen und ihn streicheln wollen – sogar die, die anfangs ängstlich waren, weil sie noch nie Umgang mit einem Hund hatten.

Balu ist ein toller Tröster
Ein Labradoodle vereint das kinderliebe Wesen eines Labradors und ist so gelehrig wie ein Pudel. Schon früh hat Madlen Schönfeldt mit Balu die Welpenschule und danach die Junghundschule besucht. Demnächst starten sie eine Ausbildung zum Therapie- und Schulhund. Obwohl er längst der Star der Grundschule ist: Er muss noch einiges lernen. Wenn Balu alle Prüfungen bestanden hat, ist er jeder Situation gewachsen. »Dann kann ich ihn noch mehr in meine Arbeit einbeziehen.« Seine Anwesenheit wirkt jetzt schon Wunder. Zu der Schulsozialarbeiterin kommen die Grundschüler, weil sie Probleme zu Hause haben, Streit in der Klasse oder anderen Kummer. »Ein Hund ist ein toller Tröster.« Balu spürt, wenn ein Kind traurig ist. Streicheln setzt Endorphine frei, Kuscheln lässt Probleme kleiner werden und beruhigt. »Manchmal gehen wir gemeinsam Gassi, da kommt man auch auf andere Gedanken.« Die Ausbildung zum Schulbegleithund dauert bis zu eineinhalb Jahre und kostet mehrere Tausend Euro. Ein großer Batzen ist schon zusammengekommen. Engagierte Eltern haben Spenden gesammelt. Die Kinder veranstalten Kuchenbasare, Geld vom Schul-Spendenlauf ging auf Balus Ausbildungskonto. Hier geht es zur Spendenseite auf gofundme.com.