So viele Zahlen

Laura Falk (brünett mit Brille) vor einem Flip-Chart mit Zahlen.
Laura Falk, die Zahlenchefin der WIRO. FOTOS: DOMUSIMAGES

Die Kolleginnen und Kollegen aus dem Rechnungswesen stehen selten in der ersten Reihe, sie arbeiten im Hintergrund. Dabei würde ohne die Experten für Zahlen bei der WIRO nicht viel laufen.

Mathe war früher in der Schule nicht ihr Freund, gesteht Laura Falk lachend. Das ist kaum zu glauben, schließlich jongliert die Leiterin vom Bereich Rechnungswesen den ganzen Tag mit Zahlen. Sie weiß, ob die aktuellen Neubauprojekte im Kostenplan liegen und welches KundenCenter die meisten Reparaturaufträge auslöst. Trotzdem muss sie etwas geraderücken: »In meinem Job geht es nicht so sehr um Mathematik, sondern eher um das Grundverständnis der Unternehmensprozesse.« Laura Falks Geschichte bei der WIRO begann vor zehn Jahren. Nach ihrem ersten Job bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wurde sie Referentin der Geschäftsführung. Eine bessere Schule hätte sie sich nicht wünschen können: Sie schreibt Protokolle, bereitet Präsentationen und Vorlagen für den Aufsichtsrat vor, ist bei allen wichtigen Terminen dabei. »In der Zeit habe ich unfassbar viel gelernt.« Darum fiel ihr der Wechsel in die Abteilung Rechnungswesen vor vier Jahren nicht schwer, erst als Stellvertreterin, seit 2021 als Leiterin. Mit 36 Jahren ist sie jünger als die meisten in ihrem 19-köpfigen Team. »Ich bin sehr dankbar, dass meine Kollegen es mir leicht gemacht und mich immer unterstützt haben.«

Manchmal hat mein Tag nicht genügend Stunden
Die Zahlenchefin der WIRO lacht viel und nimmt kein Blatt vor den Mund. Dass sie Verantwortung übernehmen will, wusste Laura Falk schon früh. Aufgewachsen auf einem Hof, konnte sie reiten, bevor sie auf zwei Beinen lief. Die talentierte Springreiterin war im Landeskader, reitet bis heute regelmäßig auf Turnieren. Mit ihrer Familie wohnt sie im Umland. Jeden Tag, vor und nach der Arbeit, ist die Mutter von zwei kleinen Töchtern im Stall oder auf dem Reitplatz. »Manchmal hat mein Tag nicht genügend Stunden. Aber ich möchte es nicht anders haben, die Tiere sind mein Ausgleich.« Der Umgang mit den Pferden hat sie geprägt: »Als Reiterin darf man nicht lange zögern, muss entschlossen handeln und die Nerven behalten.« Das nützt ihr auch im Beruf. »Ich schiebe Dinge nie auf die lange Bank.«

Parallelen zur Kripo-Arbeit
Trotzdem war ihr Weg zur WIRO nicht schnurgerade. Nach der zehnten Klasse wollte sie schnell auf eigenen Beinen stehen, hat eine kaufmännische Ausbildung gemacht. Später hat sie ihr Fachabitur nachgeholt. »Eigentlich wollte ich damit zur Kriminalpolizei.« Die wichtigsten Tests hatte sie schon bestanden, wurde am Ende aber nach der ärztlichen Untersuchung abgelehnt. »Weil ich wegen der Pferde in der Region bleiben wollte, habe ich mich dann für Wirtschaftsrecht an der Fachhochschule Wismar entschieden – und es bis heute nicht bereut.« Wenn man es genau nimmt, sagt sie, hat ihr Beruf sogar Parallelen zur Kripo-Arbeit. »Auch im Rechnungswesen müssen wir sehr akribisch und analytisch denken.« Wenn beispielsweise am Ende des Jahres die Bilanz nicht aufgeht. Wegen ein paar Cent. »Dann gehen wir so lange auf die Suche in allen Positionen, bis es passt.« Buchhaltern eilt der Ruf voraus, pedantisch und eher nüchtern zu sein. Stimmt das? »Definitiv ein Vorurteil. Wir sind ein lustiger, herzlicher Haufen.« Und ihre Arbeit ist viel mehr als Zahlenkolonnen untereinander zu schreiben. Kein anderer Bereich ist so eng mit allen anderen verzahnt, steckt in jedem Thema drin. »Bei allen Unternehmensentscheidungen sind wir einbezogen, geben Rat aus wirtschaftlicher und steuerlicher Sicht.« Ob Grundstückskauf, Spende an einen Sportverein oder Auszahlung der Mietkaution – ohne das Rechnungswesen geht nix.

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