Der große Wurf

Martin Fischer ist Disc-Golf-Profi und übt im Park.
Martin Fischer ist Disc-Golf-Profi. Foto: DOMUSIMAGES

Ein perfekter Tag für Disc-Golf. Die Sonne scheint, es weht kein Lüftchen. Martin Fischer greift eine gelbe Kunststoff-Scheibe, postiert sich auf dem Abwurf-Rechteck und schleudert sie mit Karacho über den Kastanienplatz. Sein Ziel: Ein Korb am anderen Ende, bestimmt 100 Meter entfernt.

Disc-Golf heißt nicht umsonst so. Wie beim Golf mit Schläger und Ball geht es darum, die Disc mit so wenig Würfen wie möglich in den Korb zu befördern. Der Vorteil: Man muss nicht im Verein sein oder teuren Eintritt zahlen. Die Kurse stehen, wie im Barnstorfer Wald und im Kringelgrabenpark, in öffentlichen Parks.

Man braucht nur zwei Discs …
… schwerer und aerodynamischer als gewöhnliche Frisbee-Scheiben – und Zeit. Auch wenn’s den Parcours im Barnstorfer Wald seit fast 20 Jahren gibt, halten viele Spaziergänger die Auffangkörbe immer noch für Fahrradständer, berichtet Martin Fischer. Dabei ist Disc-Golf anderswo schon lange eine große Sache, beispielsweise in Skandinavien. Der selbstständige Handwerker ist vor zehn Jahren zu seinem Hobby gekommen. Anfangs war es ein Zeitvertreib mit Freunden, dann hat ihn der Ehrgeiz gepackt. Heute reist er zu Turnieren bis nach Dänemark. Während der Coronazeit hat Disc-Golf in Rostock viele neue Anhänger gefunden, aber Fischer und seine Mitstreiter möchten den Draußen-Sport noch bekannter machen. Ihr großes Ziel: ein neuer, großzügiger Parcours im Fischerdorf zwischen Evershagen und Lütten Klein. »Wir planen 18 Körbe, wollen den ganzen Park ausnutzen.« Der Parcours soll so attraktiv werden, dass dort Wettkämpfe für Profis stattfinden können. Aber auch an allen anderen Tagen hofft Fischer, dass viele Rostocker ihre Frisbees werfen. Schulklassen, Familien, Kollegen. »Es braucht nicht viel Übung, um Spaß zu haben.«

Er wünscht sich, dass die Disc-Golf-Anlage wieder mehr Leben in den Park im Nordwesten bringt. »Wir wollen Trainingsgruppen aufbauen, vielleicht in Zukunft eine Ausleihstation eröffnen.« Der Entwurf steht, die Stadt hat den Parcours schon genehmigt. Gut 20.000 Euro kostet die Umsetzung. Über eine große Spendenaktion und Fördergelder wollen die Disc-Golfer das Projekt noch in diesem Jahr realisieren.

Spendenaufruf
Die Disc-Golfer freuen sich über jede Unterstützung für den neuen Parcours im Fischerdorf. Auch die WIRO übernimmt einen Teil der Kosten. Wer spenden möchte, kann dies über die Crowdfunding-Plattform »99 Funken« tun. Projektname: »Fischerdorf Parcours«. www.99funken.de

Kontakt: Martin Fischer, Tel. 0172 2173647, E-Mail: hrofischer{at}googlemail.com