Ab in die Tonne ...

Wertstoffoptimierer6
Daniel Haufler (li.) und Jens Bartel räumen auch wilden Sperrmüll vor WIRO-Häusern beiseite. Foto: DOMUSIMAGES

Joghurtbecher in die gelbe Tonne, die Zeitung in die blaue, benutzte Taschentücher in die schwarze. Mülltrennung ist kinderleicht – und trotzdem tun’s nicht alle. Die Wertstoffoptimierer der WIRO bringen das Kuddelmuddel in Ordnung.

Sein Job ist nix für Zimperliche. Erst recht im Sommer, wenn der Müll zum Himmel stinkt. Aber Jens Bartel macht das nichts aus. »Für heftige Einsätze haben wir Mundschutz und Schaufel im Transporter.« Dafür gibt’s frische Luft und Bewegung den ganzen Tag. Ab 6 Uhr morgens ist der 44-Jährige mit seinen beiden Kollegen Daniel Haufler und Mathias Sander in Reutershagen unterwegs. 450 WIRO-Müllplätze halten sie in Schuss. »Da kommen am Tag schnell zehn Kilometer Fußmarsch zusammen.«

Manchmal müssen selbst die Profis schlucken. Wenn die Reste vom Mittagessen in der Papiertonne kleben. Der kaputte Fernseher in der Biobox feststeckt. Oder Unrat in der ganzen Gegend rumflattert – weil jemand den Tonnendeckel nicht zugemacht hat und die Möwen alles verteilen. Die Männer sortieren den Abfall nach, sie räumen auf, auch wilden Sperrmüll und Elektroschrott, reinigen schmuddelige Müllcontainer. Den Unterschied sieht man: »Der Stadtteil ist viel aufgeräumter, dafür bekommen wir viel Lob von den Mietern«, freut sich Daniel Haufler.

Vor sieben Jahren hat die WIRO den ersten Wertstoffoptimierer in Dierkow eingestellt. Nach und nach kamen die anderen Stadtteile dazu, vor einem Jahr Reutershagen, erst vor wenigen Tagen die Südstadt. 17 Müllprofis beschäftigt das Wohnungsunternehmen mittlerweile. Das lohnt sich, rechnet Jens Bartel vor: »Allein der Restmüll! Wenn wir die Wertstoffe aussortiert haben, ist in der schwarzen Tonne oft nur noch die Hälfte übrig.« Weniger schwarze Tonnen, mehr bunte – das schont die Umwelt und spart Betriebskosten. Auch wenn es nur ein paar Euro sind, immerhin müssen von den Einsparungen die Wertstoffoptimierer bezahlt werden.

Happige Rechnungen drohen übrigens für falschen Müll in den gelben Tonnen:Die Männer der Stadtentsorgung dürfen die Behälter stehen lassen – und Sonderleerungen sind teuer.