Wie am Schnürchen

Der Umbau des Wohnblocks in der Joliot-Curie-Allee zum Energiesparhaus löst große Nachfrage aus: 48 von 54 WIRO-Wohnungen sind bereits vermietet.

„Noch geben sich in der Joliot-Curie-Allee 23 bis 26 Elektriker, Heizungs- und Sanitärtechniker die Klinke in die Hand, die Wohnungsvermietung aber läuft wie am Schnürchen", berichtet Andreas Hötschkes aus der WIRO-Abteilung Vermietung. 90 Prozent der 54, zirka 47 bis 65 Quadratmeter großen 1,5- bis 3-Raum-Wohnungen sind bereits vermietet oder reserviert. Die Nachfrage ist sehr hoch, denn der Block in Toitenwinkel, den 20 Jahre lang die Oberfinanzdirektion nutzte, wird seit Ende Mai von der WIRO saniert und umgebaut: zum Energiesparhaus.

Mit der Kraft der Sonne heizen
Für die künftigen Bewohner fallen deshalb die Heizkosten um bis zu 30 Prozent niedriger aus als bei einem herkömmlichen Fernwärmeanschluss. Der Grund: eine solarthermische Anlage auf dem Dach. „Hier erzeugen wir unser warmes Wasser selbst - und zwar durch Sonnenlicht", erklärt David Hillert. Mit dieser Technologie, so der Bauleiter, lassen sich fünf 2.000 Liter Wasser fassende Energiespeicher im Keller des Hauses über die Sonne beheizen. Von dort aus gelangt das vorgewärmte Wasser für die Niedrigenergie-Heizung und die Warmwasserleitung in jede Wohnung. Sobald der Warmwasserhahn in der Wohnung aufgedreht wird, durchläuft das Wasser die Frischwasserstation und wird auf die benötigten 50 Grad erwärmt. „Die kurzen Wege minimieren den Wärmeverlust", verdeutlicht David Hillert. Fernwärme, um die Energiespeicher im Keller zu beheizen, kommt nur witterungsbedingt zum Einsatz - wenn das Sonnenlicht nicht ausreicht.

Einen weiteren Energiespareffekt erwartet der Techniker von den Solarmodulen, die später einen Teil der Süd- und Westfassade des Wohnhauses verkleiden werden. „Die Fotovoltaik-Anlage unterstützt die Stromversorgung im Haus", sagt David Hillert. Sie produziert den Solarstrom für das Licht im Treppenhaus oder betreibt die Pumpen- und Regeltechnik im Keller. Der Clou: Aktuell nicht benötigte Energie wird in einen kühlschrankgroßen Speicher im Keller - eine Art „Batterie" - eingespeist und kann bei Bedarf verwendet werden.