Besser als Schule

Heike Merten zeigt Kindern das Keschern im Teich.
Foto: E. Gross

90 Minuten im IGA-Park sind spannender als jede gewöhnliche Bio-Stunde.

Bald erntet Heike Merten, verantwortlich für die Umweltbildung, mit ihren jungen Besuchern die ersten Kräuter. Mit anderen keschert sie im Teich des chinesischen Gartens, beobachtet Kaulquappen. Und sobald es warm genug ist, geht‘s mit nackten Sohlen und hochgekrempelten Hosenbeinen über den Barfußpfad. Es gibt Stadtkinder, sagt sie, die waren noch nicht oft in der Natur. Beim Anblick eines Krabbeltiers geraten sie fast in Panik. Und wenn sie die Jungen und Mädchen auffordert, die Augen zu schließen und zu lauschen, fällt vielen Kindern zuerst der Verkehrslärm auf – und nicht das Zwitschern der Vögel über ihnen.

Wo heute der IGA-Park liegt, waren früher Brachland und Spülfelder
In den Jahren vor der Internationalen Gartenbauausstellung 2003 haben Gärtner aus aller Welt 100 Hektar zwischen Groß Klein und Schmarl zu einem Landschaftspark umgestaltet. Sie haben exotische Gärten und bunte Rabatten angelegt, den Rhododendronhain und den Weidendom errichtet, vorhandene Bachläufe renaturiert. Teile der IGA werden bis heute gepflegt und bewirtschaftet, andere der Natur überlassen, wie die Streuobstwiese, Blühwiesen und Wäldchen. Mit etwas Glück trifft man dort sogar Hasen, Rehe oder Wildschweine. Heike Merten und ihr Team von der Umweltbildung möchten Kinder ermuntern, sich der Natur zu widmen. So erkunden sie den IGA-Park bei einer GPS-Schnitzeljagd, beobachten Insekten oder heimische Vögel. Die größeren Kinder bestimmen Pflanzen und Tierchen mit Nachschlagewerken. »Wir reden auch über den Schutz des Meeres und Müllvermeidung, oder über die Frage: Wie kann ich mich im Sinne des Klimaschutzes verhalten?«

Ob Wasserpark, Bootswerft oder Insektenhotel: Der IGA-Park macht jedem Spaß
Für jede Klassenstufe, von 1 bis 12, gibt es altersgerechte Angebote, 37 insgesamt. Mehr als 160 Kindergruppen haben im vergangenen Jahr die Bildungsangebote im grünen IGA-Park gebucht, mehr als 3.000 Kinder waren dabei. Ausflugstipp: Der IGA-Park ist für alle zugänglich und bietet Kurzweil für die ganze Familie: Spielplätze, den Warnowstrand mit einem modernen Wasserpark, die historische Bootswerft, den japanischen und chinesischen Garten, ein Insektenhotel, verschlungene Pfade durch Schilf, eine Kletterwand und vieles mehr.

Grüne Klasse
Das Umweltbildungsangebot im IGA-Park ist vielfältig: Zwischen 37 Angeboten für alle Altersgruppen (Dauer im Schnitt 90 Minuten) können die Lehrer wählen. Schulklassen aus Rostock zahlen 2 Euro pro Kind, zuzüglich Materialkosten.

Infos unter: www.iga-park-rostock.de / umweltbildung{at}iga-park-rostock.de oder Telefon 0381 12831303