Rasenschach

Das American-Football-Team aus Rostock spielt ums Leder-Ei.
Auch wenn’s gefährlich aussieht: Beim Fußball gibt es statistisch mehr Verletzungen als bei American Football. Foto: DOMUSIMAGES

Super Bowl und Tom Brady – damit können die Griffins nicht dienen. Das American-Football-Team aus Rostock spielt trotzdem sehr erfolgreich ums Leder-Ei. Amerikas populärste Ballsportart gibt’s an der Ostsee schon seit einem Vierteljahrhundert.

Jens Putzier ist von allen am längsten dabei. Der Rostocker war vor 25 Jahren ein Gründungsmitglied des ersten American-Football-Vereins in Rostock. „Wir waren ein paar Jungs, die sich gern Football-Spiele im Fernsehen angeschaut und mit amerikanischen Werftarbeitern Bälle geworfen haben.“ 1997 haben die Rostocker die „Baltic Blue Stars“ unter dem Dach des PSV Rostock gegründet. Das erste Spiel, am 12. Oktober 1997 in Bad Sülze gegen ein Team aus Jena: ein Fiasko mit 6 zu 56 Punkten. „Wir sind anfangs zu manchen Auswärtsspielen mit 20 Männern gefahren.“ Eigentlich gehören 50 zu einem Team. „Wir waren Offensive und Defensive gleichzeitig“, erinnert er sich lachend. Jens Putzier kam von der Leichtathletik. Er hat als Runningback angefangen, wurde später Quarterback. Also quasi der Tom Brady von Rostock.

Viel ist seitdem passiert. Seit 2007 trainieren die American Footballer in Warnemünde. Aus den „Baltic Blue Stars“ wurden im selben Jahr die „Griffins“. Und aus ein paar Spielern sind immer mehr geworden. 85 gehören heute zum Männerteam. Einige spielen hauptberuflich, die „Importe“ aus Amerika, England, Irland und Frankreich. Die meisten sind waschechte Rostocker – für sie ist der Sport ein Hobby neben Arbeit und Familie. „Dafür trainieren sie hart, mehrmals die Woche. Dazu die Spiele an den Wochenenden.“ Mit den Jahren kamen auch die Erfolge: Ostdeutscher Meister 2012 und 2015, Aufstieg bis in die 2. Liga der German Football League. Dort halten die Rostocker einen Top-20-Platz. Früher spielten sie vor 30 Zuschauern, heute sind es auch mal an die 5.000 im Ostseestadion. Den Verein am Laufen zu halten, kostet viel Geld. Für Ausrüstungen, Spielergehälter, Trainer und vieles mehr. Ohne Sponsoren geht das nicht. Seit dieser Saison ist auch die WIRO dabei.

Mehr Infos: www.rostockgriffins.de