InselQuartier

Foto: Jens Scholz

Auf der Holzhalbinsel sieht es in diesen Tagen ein bisschen aus wie auf dem Mond: mit haushohen Haufen aus Kies, Schotter und Erde. Im Bautagebuch berichten wir regelmäßig, was auf der größten WIRO-Baustelle für das »InselQuartier« passiert.

Wenn die Spitze der Fundex im Wind leicht schwankt, wird es einem unten auf der Erde ganz anders. Aber das 38 Meter hohe Bohrgerät steht felsenfest, versichert Timo Fischer. Der Polier der Tiefbaufima »Gebr. Neumann GmbH & Co. KG« aus Emden hat in seinem Leben schon 50.000 Pfähle in die Erde gebracht. Aber so eine große Baustelle wie das InselQuartier hat er nicht alle Tage: Mit vier Kollegen und zwei 750-PS-Bohrkränen gründet er bis November mehr als 1.000 Pfähle.

Wie lange dauert es, einen Pfahl in die Erde zu bringen?

„Auf der Holzhalbinsel sind die oberen Bodenschichten weich, bis etwa zwölf Meter, da kommen wir mit dem Bohrgerät schnell durch. Danach kommt Sand, das ist beschwerlicher. Erst recht, wenn Steine im Weg liegen. Da braucht man Fingerspitzengefühl und modernste Technik mit Kameras. Im Schnitt dauert es zwischen 30 Minuten und einer Stunde, bis ein Pfahl gesetzt ist. Am Tag schaffen wir mit beiden Geräten bis zu 20 Pfähle.“

Sie bringen 1.067 Pfähle in die Erde, bis zu 26 Meter tief. Da verbrauchen Sie aber etliche Kilometer Stahlrohr.

„Nein, tatsächlich benötigen wir nur ein einziges Rohr, sechs Tonnen schwer und einen halben Meter breit. Wir bohren das Rohr mit einer Spitze in den Boden, füllen es mit flüssigem Beton. Das Rohr ziehen wir heraus, der Beton bleibt in der Erde und härtet aus. Pro Tag verbrauchen wir mindestens 150 Tonnen Beton.“

Woher wissen Sie, wie tief jeder Pfahl in der Boden muss? Und was passiert mit dem Aushub?

„Statiker haben ausgerechnet, wie viele Pfähle wo stehen müssen, um die Last des InselQuartiers zu tragen. Auch die Bodenschichten wurden gründlich analysiert und festgelegt, wie tief jeder Pfahl sein muss, damit er am Ende auf stabilem Grund steht. Aushub fällt nicht an, denn das Rohr verdrängt den Boden. Das hat den positiven Nebeneffekt, dass der Boden fester wird, sich die Qualität verbessert.“

Mehr Infos: www.WIRO.de/InselQuartier