Auf gute Nachbarschaft!

Manfred Hertle
Foto: WIRO / Jens Scholz

Was wären Nachbarschaften und Quartiere ohne gute Geister? Am 6. August lädt die WIRO ihre "Mieterperlen" zum großen Segeltörn während der Hanse Sail ein. Wer mitsegelt, entschieden die Mieter des Wohnungsunternehmens.

Dass Nachbarschaften funktionieren, liegt vor allem an den Menschen, die sie leben. Bei der WIRO gibt es viele Mieter, die sich freiwillig engagieren. Sie kümmern sich um Nachbarn, die Hilfe brauchen, weil sie alt oder krank sind. Oder sie arbeiten ehrenamtlich in den vielen Rostocker Vereinen. "Es ist toll, was diese Menschen für unsere soziale Gemeinschaft leisten!", sagt Ralf Zimlich, Vorsitzender der WIRO-Geschäftsführung. Zeit für ein Dankeschön: Die WIRO lädt 200 Mieterperlen am 6. August zu einem Segeltörn auf dem Großsegler "Kruzenshtern" während der Hanse Sail ein. Wer mitsegelt, entschieden die Mieter des Wohnungsunternehmens per Umfrage.

Ein gutes Gefühl
Brunhilde Kluge sortiert Wurst, Putenkeulen und Brote in grüne Kisten. Die Fahrer der Rostocker Tafel sind mit voll beladenen Kühlautos von den Supermärkten und Discountern gekommen. Zweimal in der Woche hilft die Dierkowerin in der Vereinszentrale im Fischereihafen. Montags betreut sie die Ausgabestelle in Groß Klein. Sie passt auf, dass auch der letzte noch etwas bekommt, dass Familien mit mehreren Kindern eine Tafel Schokolade extra mitnehmen dürfen.

Pro Tag geben die Helfer der Rostocker Tafel zwischen drei und fünf Tonnen Lebensmittel aus. "Trotzdem ist es nie genug", sagt die WIRO-Mieterin. 45.000 Mal haben bedürftige Rostocker im Jahr 2014 Joghurt, Nudeln oder Wurst in den 13 Ausgabestellen abgeholt. Seit 15 Jahren arbeitet Brunhilde Kluge ehrenamtlich bei der Tafel. "Ich habe viele Familien und ihre Schicksale kennengelernt." Vom Unternehmer, der alles verloren hat, bis zur Flüchtlingsfamilie. "Ich musste lernen, das abends nicht mit nach Hause zu nehmen." Heute ist die Rentnerin am Ende jeden Tages froh. "Es ist ein gutes Gefühl zu helfen."

Ohne große Worte
Achtlos weitergehen, wenn die Flurlampe nicht mehr brennt oder Papier rumflattert - das käme Manfred Hertle nie in den Sinn. Im Gegenteil: Er wechselt die Glühbirne, sortiert den Müll in die Tonne. An seinem Zuhause in der Maxim-Gorki-Straße hängt der Senior mit Haut und Haar: "Wenn man seit 43 Jahren im selben Haus wohnt, fühlt man sich verantwortlich." Jeden Morgen macht der 78-Jährige seine Runde, er schaut im Keller nach, kontrolliert Fahrrad- und Trockenräume, Lampen und Fenster. Oft packt er gleich selbst an: Er schippt Schnee im Winter, räumt Kippen aus dem Vorgarten, putzt Schmierereien von den Kacheln im Flur ... Manfred Hertle kümmert sich um so viele Kleinigkeiten - und macht keine großen Worte darum.

  • PM WIRO Mieterperlen 2015 (pdf: 46 KB)
  • Foto WIRO Mieterperle Kluge (jpg: 3,26 MB)Pro Tag geben Helfer der Rostocker Tafel zwischen drei und fünf Tonnen Lebensmittel aus. WIRO-Mieterin Brunhilde Kluge arbeitet seit 15 Jahren ehrenamtlich beim Verein. Foto: Jens Scholz
  • Foto WIRO Mieterperle Hertle (jpg: 2,44 MB)Gartenwächter mit Zipfelmützen: Mieterperle Manfred Hertle freut sich über die Zwergen-Parade auf seinem Balkon. Foto: Jens Scholz