Energie aus Sonne, Wind und Wasser

Umbau WIRO-Wohnblock Loliot-Curie-Allee
Rund 250.000 Euro fließt in den Umbau eines WIRO-Wohnblocks im Nordosten Rostocks. Mit Inbetriebnahme einer solarthermischen Großanlage auf dem Dach und einer an der Fassade angebrachten Fotovoltaikanlage wird es zum echten Energiesparhaus.

Windkraft, Fotovoltaik, Solarthermie oder Eisheizen: 2014 setzt die WIRO Wohnen in Rostock weiter auf natürliche Kräfte zur alternativen Energiegewinnung.

Sauberen Strom produzieren und eine Energiequelle nutzen ohne sie zu verbrauchen - dieses Ziel möchte die WIRO Wohnen in Rostock in diesem Jahr mit einem Windpark erreichen. Standort der drei Windkraftanlagen: der unternehmenseigene Sportpark Gehlsdorf in Randlage der Hansestadt.  „Die Investition in dieses Pilotprojekt ist nicht nur eine attraktive Kapitalanlage, sondern leistet gleichzeitig auch einen aktiven Beitrag zur CO2-Reduzierung", sagt Stephan Strobel aus der Abteilung Technik des kommunalen Vermieters.

Der größte der drei Windgeneratoren - er liefert unter optimalen Windbedingungen bis zu zehn Kilowatt Strom pro Stunde - besteht aus einem dreiflügeligen Rotor, installiert auf einem neun Meter hohen Mast. Ähnlichkeit mit einem der bekannten Windkrafträder auf freiem Feld hat die Anlage allerdings nicht: Ihre Sechs-Meter-Flügel stehen rechtwinklig auf einer Rotorscheibe von fünf Metern Durchmesser. „Der Rotor dreht sich vertikal, vergleichbar mit einem Bürostuhl", beschreibt Stephan Strobel den Unterschied zu den horizontal rotierenden Großanlagen, die es in der Hansestadt ihrer Größe und ihrer Lautstärke wegen nicht gibt. Das Windrad vor der Schwimmhalle wird sich vergleichsweise „sehr langsam und leise drehen".  

Zum Windpark gehören noch zwei weitere, deutlich kleinere Windräder. In Spitzenzeiten erzeugen diese eine bis vier Kilowatt Strom pro Stunde. Die beiden „Testobjekte" sollen zeigen, ob Minigeneratoren geeignet sind, auf Dächern oder Aufzugstürmen ausreichend Strom zu produzieren, um die Energiekosten für WIRO-Mieter zu senken.

Von selbst erzeugtem Strom profitiert ab Mitte des Jahres auch der Gehlsdorfer Sportpark: Auf dem Dach steht dann eine Fotovoltaik-Anlage, die bei voller Sonneneinstrahlung eine Leistung von 30 Kilowatt pro Stunde bringt.

Investitionen in Höhe von einer Million Euro
Insgesamt investiert die WIRO in diesem Jahr rund eine Million Euro in Projekte zur alternativen Energiegewinnung. Ein Viertel der Summe fließt in den Umbau eines Wohnblocks im Nordosten Rostocks. Mit Inbetriebnahme einer solarthermischen Großanlage auf dem Dach und einer an der Fassade angebrachten Fotovoltaikanlage wird es zum echten Energiesparhaus. Ein weiteres Projekt: Um die Heizkosten in einem Mehrfamilienhaus im westlich gelegenen Stadtteil Reutershagen zu senken, setzt die WIRO erstmals eine Gas-Wäme-Pumpe ein, die aus der Umgebungsluft Wärme gewinnt.

Heizen mit Eis
Energiekosten runter, Qualität und Effizienz rauf: So lautet die Devise beim Neubau von zwei neuen Vier- bis Sechs-Geschossern mit 39 neuen Wohnungen im nordwestlich gelegenen Stadtteil Groß Klein. Das Besondere hier: Die Räume werden über Fußbodenheizungen mit Eis erwärmt. Was auf den ersten Blick paradox erscheint, macht die Physik möglich: Immer wenn Wasser - hier in einem 130 Kubikmeter großen Tank - durch Wärmeentzug zu Eis gefriert, entsteht Wärme. Eis ist deshalb ein Energiespeicher. Und das ist der Trick: Eine Wärmepumpe überträgt die Wärme auf das Wasser der Heizung im Gebäude und lässt die Raumtemperatur steigen. Wenn das Wasser im Tank teilweise zu Eis gefroren ist, muss es aber auch wieder tauen. Dafür braucht es ebenfalls Energie - und dabei spielt die Umwelt eine große Rolle. Sonnenkollektoren auf dem Dach und die Erdwärme, die den Speicher umgibt, sorgen dafür, dass das Eis schmilzt, damit der Kreislauf von neuem beginnen kann.
Die Baukosten für die Anlage betragen rund 340.000 Euro. Eine Investition, die sich rechnet, denn Eisheizen ist nicht nur umweltschonend, es kann auch wirtschaftlich punkten: Die Heizkosten für Mieter sinken mit dieser Technologie um rund 25 bis 30 Prozent jährlich.