Warnemünder Mittelmole: städtebaulicher Wettbewerb entschieden

Ein Highlight für Segler, Familien, Händler und Touristen soll sie werden, die Mittelmole im historischen Fischerort und Seebad Warnemünde. Wie sich die Halbinsel, eines der attraktivsten Grundstücke im gesamten Ostseeraum, zukünftig präsentieren könnte, zeigt der Siegerentwurf der „Böge Lindner K2 Architekten" aus Hamburg.

Ein Highlight für Segler, Familien, Händler und Touristen soll sie werden, die Mittelmole im historischen Fischerort und Seebad Warnemünde. Wie sich die Halbinsel, eines der attraktivsten Grundstücke im gesamten Ostseeraum, zukünftig präsentieren könnte, zeigt der Siegerentwurf der „Böge Lindner K2 Architekten" aus Hamburg.

Die Warnemünder Mittelmole bekommt ein neues Gesicht. Für eines der attraktivsten Grundstücke im gesamten Ostseeraum initiierte die Hansestadt Rostock im Dezember 2011 einen städtebaulichen Wettbewerb. Das Ziel: die Umgestaltung der Halbinsel zu einem lebendigen Standort, der Wohnquartier, Tourismus, Segelsport, Kreuzfahrtwesen und Verkehr für Einheimische und Erholungsgäste städtebaulich miteinander kombiniert. Unterstützung erhielt die Stadt Rostock dabei von der kommunalen Wohnungsgesellschaft WIRO, die mit 6,7 Hektar den größten Anteil der zu entwickelnden Fläche besitzt. Insgesamt umfasst das neu zu gestaltende Areal 21 Hektar.

Die Auslobung des städtebaulichen Wettbewerbs für die Warnemünder Mittelmole rief große Resonanz im In- und Ausland hervor. 58 nationale und internationale Architekten reichten ihre Entwürfe ein. Im Februar 2012 wählte das Preisgericht unter Vorsitz von Prof. Christiane Thalgott 15 Teilnehmer aus, die ihre Pläne und Ideenskizzen noch einmal qualifiziert weiter entwickelten.

Die Jury entschied nun in der zweiten Preisgerichtssitzung, welche der 15 Entwürfe prämiert werden. Den mit 17 500 Euro dotierten ersten Preis vergab sie an die „Böge Lindner K2 Architekten" in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsplanungsbüro Dieter Schoppe und Partner aus Hamburg. Das Preisgericht hob die besondere Qualität des Entwurfes hervor, der sportliche und touristische Ansprüche mit einem Wohnquartier in Einklang bringt.

So schlagen die Preisträger eine Verlagerung des Segelsportes nach Osten mit einer Umnutzung des jetzigen Fährbeckens als großzügiger Slipanlage vor, die genügend Platz für Saisonhighlights wie die Warnemünder Woche oder die Rostocker Hanse Sail bietet. Daneben kann im zentralen Bereich des Areals ein qualitatives und von den Belastungen des Seekanals unbeeinträchtigtes Wohnquartier entstehen. Ein maritimes Quartier auf der Nordspitze der Halbinsel unterstützt die optimale Nutzung der Kaikante auch für die Kreuzfahrer. Die für den gesamten Ortsteil und die Kreuzfahrtschiffe wesentlichen öffentlichen Stellplätze werden im südlichen Bereich mit kurzen Wegen für den fließenden Verkehr und direkter Anbindung für die Fußgänger mit dem historischen Stadtkern verbunden. Den Endpunkt bildet ein Hotel mit Blick auf die Warnowmündung.

„Der erste Preis", so Stadtplanerin und Jurymitglied Anja Epper, „bildet die Grundlage für den städtebaulichen Entwurf." In Frage käme jedoch auch, Planungen der zweit- und drittplazierten Entwürfe mit einzubeziehen. Bei der angestrebten zügigen Entwicklung des Bebauungsplanes kann 2014 mit einem Baurecht gerechnet werden. 

Ralf Zimlich, Vorsitzender der Geschäftsführung der WIRO Wohnen in Rostock als Eigentümerin der Flächen, unterstrich: „Als größte Wohnungsgesellschaft vor Ort tragen wir eine hohe Verantwortung für unsere Hansestadt und ihre Bewohnerinnen und Bewohner. Wir kennen die städtebaulichen Bedürfnisse Rostocks, denn die WIRO ist hier tief verwurzelt. Die rege Beteiligung am Wettbewerb und die hervorragenden Entwürfe zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Deshalb freuen wir uns ganz besonders auf die nächsten Schritte."

Einer davon ist die öffentliche Ausstellung aller 15 Wettbewerbsbeiträge vom 7. bis 29. Juni 2012 in der ehemaligen „Wagenhalle" der Eisenbahn auf der Mittelmole. Zu besichtigen sind die Modelle während dieses Zeitraums montags bis freitags zwischen 15 und 19 Uhr und samstags zwischen 14 und 18 Uhr. Begleitet wird der gesamte Planungsprozess von einer regen Bürgerbeteiligung - noch in diesem Monat findet in Warnemünde das zweite Bürgerforum zum städtebaulichen Wettbewerb statt.