Wohnen mit Format

Ein Drittel aller Plattenbauten in Rostock wird von der WIRO verwaltet. Ein Blick auf Bestand und Geschichte:

Backsteingotik aus der Hanse, Giebelhäuser, die mittelalterliche Stadtteilmauer mit Türmen und Toren, Plattenbau-Viertel, Leuchttürme und Ostseestrand: Rostock hat viele Gesichter. Seit dem letzten Jahrhundert prägen die sogenannten Neubauten große Teile des Stadtbildes, waren sie doch zu DDR-Zeiten das Allzweckmittel gegen die vorherrschende Wohnungsnot. Dabei ist der Plattenbau gar kein DDR-Relikt - sein Ursprung reicht bis in die 1920er Jahre (und weiter) zurück.

Ein Drittel aller Rostocker Wohnhäuser in Plattenbauweise wird heute von der WIRO verwaltet. Bei der Gründung 1990 war der Auftrag an das Wohnungsunternehmen eindeutig: marode Häuser mussten gerettet, das Unternehmen wirtschaftlich stabilisiert werden. Heute gibt es innerhalb der Stadtgrenzen keine unsanierte Großwohnsiedlung.

Zum Bestand des kommunalen Vermieters gehören insgesamt 36.000 Wohnungen, 27.452 davon in Plattenbauweise der Baujahre 1953 bis 1990. Die meisten davon, nämlich knapp 6.200, liegen in Lütten Klein, gefolgt von Evershagen mit rund 4.600 und der Südstadt mit gut 2.700 Wohnungen. Bei den WIRO-Quartieren handelt es sich zumeist um Wohnungen mit drei Zimmern (zirka 11.300) und um Zwei-Raum-Wohnungen (gut 8.500).

Wussten Sie, dass …

... die ersten Häuser dieser Bauweise in New York errichtet wurden? Und das bereits ab 1910. Die ersten Plattenbauten Deutschlands entstanden 1925 in Frankfurt am Main.
... von 1970 bis zur Wende in der DDR rund 1,2 Millionen Objekte der legendären Wohnungsbauserie WBS 70 gebaut wurden?
... es in Rostock mit der Wohnungsbaureihe WBR 83 R (später R-5) eine regionale Abwandlung der Wohnungsbauserie WBS 70 gab?
... Blöcke der WBR 83 R-5 trotz ihrer sechs Geschosse als fünfgeschossig galten? Die erste Etage zählte dort als Hochparterre, das zweite als erstes Geschoss. Hintergrund war der Mangel an Fahrstuhlbauten, die ab Etage 6 Pflicht waren.